In der Generalaudienz am Mittwoch, 16. September, die im Damasus-Hof des Apostolischen Palastes stattfand, setzte Papst Franziskus die Katechesereihe über geistliche Wege aus der Coronakrise fort. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug folgende Zusammenfassung vor:
Liebe Brüder und Schwestern, die Pflegeberufe spielen eine wesentliche Rolle für unsere Gesellschaft, auch wenn ihnen oft nicht die Anerkennung zuteilwird, die sie verdienen. Zu Sorge und Fürsorge sind wir alle gerufen, und diese Haltung sollten wir auch unserem gemeinsamen Haus, der Erde, entgegenbringen. Alles Leben steht in einem tiefen gegenseitigen Zusammenhang, und unsere Gesundheit hängt von der Gesundheit der Ökosysteme ab, die Gott geschaffen und die zu hüten er uns aufgetragen hat (vgl. Gen 2,15). Der Missbrauch der Schöpfung ist daher eine schwere Sünde. Das beste Gegenmittel ist eine kontemplative Betrachtungsweise, die uns lehrt, in Ruhe die Schönheit der Schöpfung zu bestaunen und den Wert zu erkennen, den die Geschöpfe in sich selbst haben und der weit über ihren bloßen Nutzen für uns hinausgeht. Der innere Wert der Dinge kommt ihnen von Gott her zu und ist unabhängig von unserer Bewertung. Eine solche Betrachtungsweise bewahrt uns auch vor einem hochmütigen Anthropozentrismus, der den Menschen absolut setzt und früher oder später dazu führt, dass er den Platz Gottes einnehmen will. Die Kontemplation lässt uns aus Gottes Perspektive – und das heißt: voll Liebe und Wohlwollen – auf seine Schöpfung schauen und entsprechend sorgsam mit ihr umgehen. Und schließlich führt uns ein solcher Blick auf die Schöpfung über die Schöpfung hinaus: Sie verweist auf den Schöpfer, auf ihn, der unser aller Ursprung und Vollender ist.
Der Heilige Vater grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:
Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Denken wir angesichts der vielen Dinge, die uns verunsichern und ängstigen, immer an eines: Der Herr des Lebens, der uns so sehr liebt, ist in dieser Welt immer gegenwärtig. Er lässt uns nicht allein, denn er hat sich endgültig mit uns verbunden und seine Liebe lässt uns immer neue Wege finden. Er sei gelobt in Ewigkeit.