· Vatikanstadt ·

Grußworte von Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 23. September

Solidarität und Subsidiarität

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24. September 2020

In der Generalaudienz am Mittwoch, 23. September, die im Damasus-Hof des Apostolischen Palastes stattfand, setzte Papst Franziskus die Katechesereihe über geistliche Wege aus der Coronakrise fort. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern, um die gegenwärtige Krise gut zu überwinden, braucht es neben der Solidarität auch die Subsidiarität. Es gibt nämlich keine echte Solidarität ohne die Beteiligung aller. Jeder hat Verantwortung zu übernehmen, sowohl als Einzelner, wie auch als Glied der Gesellschaft und gemäß der Rolle, die er in ihr hat, entsprechend seinen Grundsätzen und seinem Glauben. Jeder muss die Möglichkeit haben, seinen Beitrag zu leisten und sich zum Wohl der Gesellschaft einzubringen. Keine soziale Gruppe darf daran gehindert werden, was leider allzu oft wegen wirtschaftlicher oder geopolitischer Interessen geschieht. Um eine Krise besser zu bewältigen, muss also die Subsidiarität zur Anwendung kommen, d.h. die Autonomie und die Fähigkeit zur Eigeninitiative sind zu respektieren, besonders gegenüber den schwächeren Teilen der Gesellschaft. Gerade sie sind wichtig, wie uns das paulinische Bild vom Leib und den Gliedern (vgl. 1 Kor 12,22) sagt. Die Beteiligung der mittleren und niedrigeren Ebenen hilft, gewissen negativen Aspekten der Globalisierung und des Handelns der Staaten vorzubeugen. Wenn die Subsidiarität gelebt wird, schenkt sie Hoffnung auf eine heile und gerechte Zukunft. So wollen wir auf eine Zukunft hinarbeiten, wo lokale und globale Dimension sich gegenseitig bereichern.

Der Heilige Vater grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Herzlich heiße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache willkommen. Der Herr lädt uns ein, mit den Gaben, die er uns geschenkt hat, zum Wohl der Gesellschaft beizutragen. Im Vertrauen auf seine Hilfe wollen wir gemeinsam eine Zukunft voller Hoffnung, Gerechtigkeit und Frieden aufbauen. Der Heilige Geist begleite uns alle mit seiner Kraft.