In einem Brief an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen bekräftigt Kardinal Robert Sarah die Notwendigkeit, zur »Normalität des christlichen Lebens zurückzukehren«, wo der durch die Pandemie verursachte Gesundheitsnotstand dies zulässt: Die Teilnahme an der Messe mit Hilfe von Medien sei nicht mit der physischen Teilnahme in der Kirche vergleichbar, so der Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.
In dem am 12. September veröffentlichten Brief über die »Feier der Liturgie während und nach der Covid-19-Pandemie« heißt es weiter: »Die Beachtung von Hygiene- und Sicherheitsvorschriften darf nicht dazu führen, dass Gesten und Riten steril werden« und bei Gläubigen »Angst und Unsicherheit ausgelöst werden«. Menschen sollten leicht an Gottesdiensten teilnehmen können, dies jedoch »ohne improvisierte Experimente mit dem Ritus«. Gleichzeitig mahnt Sarah, liturgische Normen seien keine Regelungen, »die von zivilen Behörden erlassen werden können«, sondern nur von den zuständigen kirchlichen Autoritäten. Darüber hinaus sollten die Bischöfe »umsichtig, aber entschlossen« dafür eintreten, damit Gottesdienstfeiern »von öffentlichen Behörden nicht als bloße ›Versammlung‹ bewertet und als Formen der Zusammenkunft zur Erholung vergleichbar oder gar untergeordnet betrachtet werden«.
Der knapp sechs Seiten lange Brief trägt den Titel »Kehren wir mit Freude zurück zur Eucharistie!« Darin unterstreicht der Präfekt die theologische Bedeutung der gemeinschaftlichen Dimension und schlägt einige Leitlinien vor für die gemeinsame Feier der Eucharistie.