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Grußworte von Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 19. August

Gemeinsam mit den Armen unterwegs

Categoria disparità, Terzo posto, Antonio Manidi, 'Ricchezza e povertà, contrasti dei tempi ...
19. August 2020

Bei der Generalaudienz am Mittwoch, 19. August, setzte Papst Franziskus seine Katechesereihe über geistliche Wege aus der Coronakrise fort. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug die folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern, die Pandemie hat die schwierige Lage der Armen und die große Ungleichheit in der Welt deutlich aufgezeigt. Es braucht daher nicht nur Lösungen zur Bekämpfung des Krankheitserregers, sondern auch Heilmittel gegen das »große Virus« der sozialen Ungerechtigkeit und Ausgrenzung der Ärmsten. Nach dem Vorbild Jesu ist die Zuwendung zu den Armen, Geringen, Kranken und Ausgegrenzten ein entscheidendes Kriterium christlicher Authentizität (vgl. Evangelii gaudium 195). Die vorrangige Option für die Armen entspringt der Liebe Gottes und ist nicht die Aufgabe einiger weniger, sondern Sendung der ganzen Kirche. So geht diese Option über die notwendige konkrete Unterstützung hinaus und bedeutet, dass wir gemeinsam mit den Armen unterwegs sind, dass wir uns von den Notleidenden evangelisieren, von ihrer Erfahrung des Heils, ihrer Weisheit und Kreativität »anstecken« lassen (vgl. ebd., 198). Wir müssen zusammenarbeiten, um kranke soziale Strukturen zu heilen und zu verändern. So stellt die Rückkehr zur Normalität eine Chance dar, etwas Neues aufzubauen, eine Wirtschaft zu schaffen, die wirklich die Menschen ins Zentrum stellt und eine echte ganzheitliche Entwicklung der Armen fördert. Ausgehend von der Liebe Gottes wird eine heilere Welt möglich sein.

Der Heilige Vater grüßte die deutschsprachigen Gläubigen auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Von Herzen grüße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache. Nach dem Beispiel Jesu und seiner vorrangigen Option für die Armen müssen wir als Einzelne und als Gemeinschaft der Kirche unseren Beitrag leisten, die Auswirkungen der Pandemie zu überwinden und eine gerechtere und solidarischere Welt aufzubauen. Der Heilige Geist helfe uns dabei mit seiner Gnade und seiner Kraft.