· Vatikanstadt ·

Messe des Papstes mit Mitarbeitern des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen

Ganzheitlicher Ansatz
für den Frieden

1-Ted_10_x.jpg
10. Juli 2020

Papst Franziskus hat am Mittwoch, 8. Juli, in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta eine heilige Messe für Flüchtlinge gefeiert. Das Datum des 8. Juli erinnert an seinen Besuch auf der Insel Lampedusa 2013. Damals gedachte er der im Mittelmeer ertrunkenen Migranten. Die eintägige Visite war die erste Reise, die Franziskus als Papst unternahm. Wegen der Corona-Pandemie nahmen nur Mitarbeiter der Abteilung Migranten und Flüchtlinge des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung an der Messe teil.

Am 7. Juli hatte der Präfekt dieses Dikasteriums, Kardinal Turkson, gemeinsam mit den Koordinatoren der beiden Unterabteilungen »Wirtschaft« (Schwester Alessandra Smerilli) und »Sicherheit« (Dr. Alessio Pecorario) in einer Pressekonferenz die Tätigkeit seines Dikasteriums im Hinblick auf das Thema »Die Zukunft vorbereiten, Frieden aufbauen in der Zeit von Covid-19« illustriert. Angemahnt wurde ein Paradigmenwechsel in der Sicherheitspolitik.

Mehr denn je sei es jetzt für die Nationen der Welt an der Zeit, von der nationalen Sicherheit mit militärischen Mitteln zur menschlichen Sicherheit als Hauptanliegen der Politik und der internationalen Beziehungen überzugehen, unterstrich der Kardinal. Die internationale Gemeinschaft und die Kirche seien aufgerufen, mutige und einfallsreiche Pläne für ein kollektives Handeln zu entwickeln, »das dem Ausmaß dieser Krise angemessen ist«. Grundlage müsse ein »wirklich ganzheitlicher Ansatz für Frieden, menschliche Entwicklung und Ökologie« sein.

Die Wirtschaftswissenschaftlerin und Ordensfrau Alessandra Smerilli unterstrich, dass das erste Kriterium für globale Sicherheit das der Gesundheit und des sozialen Wohlstands sei. Waffenarsenale nutzten nichts, wenn »eine Handvoll Infizierte« genügten, um die Epidemie zu verbreiten.

Der Koordinator der Abteilung Sicherheit sagte, ergänzend zu der vom UN-Sicherheitsrat geforderten globalen Waffenruhe sollte es einen Stopp in der Rüstungsindustrie und beim Waffenhandel geben. Die Militärausgaben von 1,9 Billionen US-Dollar im vergangenen Jahr entsprächen dem 300-fachen Budget der Weltgesundheitsorganisation; manche Berater drängten in Reaktion auf die Corona-Pandemie auf noch auf höhere Rüstungsinvestitionen. Dabei sei »jetzt nicht die Zeit, Waffen herzustellen«, so Pecorario.

Die Kommission des Dikasteriums soll neue Denkmodelle und konkrete Lösungsvorschläge erarbeiten sowie Prozesse der Zusammenarbeit anstoßen. Angesprochen sind dabei die Ortskirchen, die Diplomatie sowie Führungspersönlichkeiten der verschiedenen Sektoren der Gesellschaft. (Informationen zur Tätigkeit der Kommission unter www.humandevelopment.va)