Große Freude über die näher rückende Seligsprechung von Pauline Marie Jaricot (1799-1862) herrscht bei den Päpstlichen Missionswerken (Missio): Die Französin sei eine »große Laienmissionarin«, und man danke dem »Missionspapst Franziskus« für die Anerkennung eines Wunders auf ihre Fürsprache, hieß es am 28. Mai auf der Facebook-Seite von »Missio Österreich«. Jaricot habe »durch Gebet und Spende die Weltmission neu erfunden«. Papst Franziskus hatte zuvor ein auf Fürbitte Jaricots gewirktes Wunder per Dekret anerkannt und damit den Weg für die Seligsprechung geebnet.
Die Lebensgeschichte von Pauline Marie Jaricots ist eng mit jener der Päpstlichen Missionswerke verbunden: Als 23-Jährige gründete sie in Frankreich 1822 das »Werk der Glaubensverbreitung«, das Papst Pius XI. (1922-39) 100 Jahre später zu »seinen« Missionswerken gemacht habe. Die Initiative »Lebendiger Rosenkranz«, die von Missio Österreich derzeit unter dem Motto »Gott kann« (www.gott-kann.at) wieder aufgegriffen wird, ist ebenfalls eine »Erfindung« Jaricots: 2,4 Millionen Franzosen wurden von ihr ab 1826 zum Gebet für die Weltmission motiviert. Sie teilte dazu Gebetsgruppen jeden Monat nach einer Eucharistiefeier ein Rosenkranzgeheimnis zu, um für die Missionen zu beten.
Auch die Päpstlichen Missionswerke auf Weltebene sprachen von einem »Moment großer Freude« und einem »sehr wichtigen Schritt«: »Es bedeutet, dass ihr Engagement für die Mission, das aus Gebet und Nächstenliebe besteht, für die Weltkirche spricht und auch heute noch von Bedeutung ist«, erklärte der weltweite Missio-Präsident Kurienerzbischof Giampietro Dal Toso.
Grundlage für die baldige Seligsprechung ist die nun von der Kirche als Wunder anerkannte Heilung eines damals dreijährigen Mädchens namens Mayline Tran im Jahr 2012, das nach einem 20-minütigen Stillstand des Herz-Kreislaufssystems kaum Überlebenschancen hatte. Als die Familie eine Novene zu Pauline Marie Jaricot betete, sei das Mädchen wieder zu Bewusstsein gekommen und danach wider Erwarten völlig genesen.