Grußworte von Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 22. April

Unserer besonderer Auftrag für die Schöpfung

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22. April 2020

Die Generalaudienz am Mittwoch, 22. April, war dem 50. Tag der Erde und der Verantwortung für das gemeinsame Haus gewidmet. Sie wurde wie bereits in den vergangenen Wochen in Life Stream aus der Bibliothek des Apostolischen Palastes übertragen. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern,

heute feiern wir weltweit zum fünfzigsten Mal den Tag der Erde. Wir richten die Aufmerksamkeit auf unseren Planeten, der nicht nur die materiellen Mittel für unseren Lebensbedarf bereitstellt, sondern vielmehr unser gemeinsames Haus ist, für das wir Sorge zu tragen haben und verantwortlich sind. Der Schöpfer formte uns Menschen aus dem Staub der Erde und blies uns zugleich seinen Lebensatem ein (vgl. Gen 2, 4-7). Mit diesen zwei Dimensionen – unser irdisches Sein und das Abbild Gottes in uns – haben wir einen besonderen Auftrag für die Schöpfung. Wir sind berufen, zum Wachstum und zur Erneuerung der Erde beizutragen. Leider sind wir unserer Berufung als Hüter des Gartens der Erde nicht gerecht geworden. Wir haben gegen die Erde, gegen den Nächsten und gegen den Schöpfer gesündigt. Wir müssen wieder die ursprüngliche Eintracht suchen, die Gemeinschaft und Solidarität unter den Menschen als Bewohner der Erde fördern und schließlich auch den Sinn für eine gewisse »Heiligkeit« der Natur schärfen, das heißt die Schöpfung als ein Haus Gottes sehen. Jeder von uns kann einen eigenen kleinen Beitrag dazu leisten, der über das Feststellbare hinaus immer Früchte trägt, und im Schoß dieser Erde etwas Gutes verursacht, das dazu neigt, sich zuweilen auch unsichtbar auszubreiten (vgl. Enz. Laudato si’ 212).

Der Heilige Vater grüßte die deutschsprachigen Zuschauer auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Brüder und Schwestern deutscher Sprache. Dieser Frühling lädt uns ein, uns mit dem Lob der Natur – der Pflanzen und Tiere – an ihren Schöpfer zu vereinen. Vielleicht findet die Schöpfung in diesem Jahr eine besondere Gelegenheit, wieder zu Atem zu kommen und sich zu erneuern. Euch allen wünsche ich eine segensreiche Osterzeit.