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Freude über die Begegnung mit dem Auferstandenen

 Freude über die Begegnung mit dem Auferstandenen  TED-016
19. April 2024

Vor dem Gebet des Regina Caeli am 14. April, dritter Sonntag der Osterzeit, sprach der Papst über die Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen in Jerusalem. Auch die Christen sollten miteinander darüber sprechen, wie sie Jesus begegnet sind. Papst Franziskus sagte:

Liebe Brüder und Schwestern,

einen schönen Sonntag!

Das heutige Evangelium führt uns zurück zum Abend des Ostertages. Die Apostel sind im Abendmahlssaal versammelt, als die beiden Jünger aus Emmaus zurückkehren und von ihrer Begegnung mit Jesus berichten. Und während sie die Freude über ihre Erfahrung zum Ausdruck bringen, erscheint der Auferstandene der ganzen Gemeinschaft. Jesus kommt gerade in dem Augenblick, in dem sie von ihrer Begegnung mit ihm berichten. Das lässt mich daran denken, wie schön es ist zu teilen, wie wichtig es ist, den Glauben zu teilen. Diese Erzählung lässt uns daran denken, wie wichtig es ist, den Glauben an den auferstandenen Jesus zu teilen.

Jeden Tag werden wir mit Tausenden von Nachrichten bombardiert. Viele sind oberflächlich und nutzlos, andere offenbaren eine indiskrete Neugier oder, was noch schlimmer ist, sind aus Klatsch und Bosheit entstanden. Es handelt sich um Nachrichten, die keinen Zweck erfüllen, sondern sogar schaden. Doch es gibt auch gute, positive und konstruktive Nachrichten, und wir alle wissen, wie gut es tut, Gutes zu hören, und wie viel besser wir uns fühlen, wenn dies geschieht. Und es ist auch schön, miteinander über das zu sprechen, was – im Guten wie im Schlechten – unser Leben beeinflusst hat, damit wir anderen helfen können.

Und doch gibt es etwas, über das zu sprechen uns oft schwerfällt. Worüber fällt es uns schwer zu sprechen? Über das Schönste, was wir zu sagen haben: unsere Begegnung mit Jesus. Jeder von uns ist dem Herrn begegnet, und wir tun uns schwer, darüber zu sprechen. Jeder von uns könnte so viel darüber erzählen: zu sehen, wie der Herr uns berührt hat, und dies mitzuteilen, nicht indem wir andere belehren, sondern indem wir die einzigartigen Momente teilen, in denen wir gespürt haben, dass der Herr lebendig und uns nahe ist, dass er Freude in unseren Herzen entfacht oder unsere Tränen getrocknet hat, dass er Zuversicht und Trost, Kraft und Begeisterung oder Vergebung, Zärtlichkeit vermittelt hat.

Diese Begegnungen mit Jesus, die jeder von uns erlebt hat, sollten wir teilen und weitergeben. Es ist wichtig, dies in der Familie, in der Gemeinschaft, unter Freunden zu tun. Genauso wie es gut ist, über die guten Inspirationen zu sprechen, die uns
im Leben Orientierung gegeben haben, über die guten Gedanken und Empfindungen, die uns so sehr helfen voranzukommen, und auch wie wir uns anstrengen und bemühen, zu verstehen und im Leben des Glaubens voranzukommen, vielleicht auch zu bereuen und umzukehren. Wenn wir das tun, wird Jesus uns überraschen und unsere Begegnungen und unser Umfeld noch schöner machen, wie dies am Abend von Ostern mit den Emmaus-Jüngern geschehen ist.

Versuchen wir also, uns jetzt an einen bedeutenden Augenblick in unserem Leben zu erinnern, an eine entscheidende Begegnung mit Jesus. Jeder hat dies erlebt, jeder hat eine Begegnung mit dem Herrn erlebt. Halten wir ein wenig Stille und denken wir nach: Wann habe ich den Herrn gefunden? Wann war der Herr mir nahe? Denken wir in der Stille nach. Und diese Begegnung mit dem Herrn, habe ich sie mit anderen geteilt, um dem Herrn die Ehre zu geben? Und habe ich auch den anderen zugehört, wenn sie mir von dieser Begegnung mit Jesus erzählt haben?

Die Gottesmutter möge uns helfen, den Glauben zu teilen, damit unsere Gemeinschaften immer mehr zu Orten der Begegnung mit dem Herrn werden.

(Die Grüße finden Sie auf Seite 3)