Orthodoxer Patriarch Neofit I. gestorben

Sofia. Neofit, Patriarch der bulgarisch-orthodoxen Kirche und Metropolit von Sofia, ist am Abend des 13. März nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben. Als Simeon Nikolov Dimitrov am 15. Oktober 1945 in Sofia in einer einfachen christlichen Familie geboren, trat er mit 14 Jahren in das dortige Theologische Seminar ein und studierte anschließend an der Theologischen Akademie St. Kliment Ohridski. Seine große Leidenschaft galt der sakralen Musik und dem Gesang; auf diesem Gebiet spezialisierte er sich in Moskau. Im Alter von 30 Jahren legte er im Kloster Trojan die Gelübde ab und nahm den Namen Neofit an. Zehn Jahre später wurde er zweiter Vikar des Metropoliten von Sofia und Patriarchen von Bulgarien, Maxim. Sein diplomatisches Geschick wurde in der Kirche bald wahrgenommen. Er stand seit Februar 2013 an der Spitze der bulgarischen Orthodoxie. Im Mai 2019 hatten sich der orthodoxe Patriarch und Papst Franziskus in Bulgarien getroffen.

Am 16. März wurde Neofit im Innenhof der Sweta-Nedelja-Kathedrale, der Bischofskirche des Metropoliten von Sofia beigesetzt, wie er es in seinem Testament verfügt hatte. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios stand der Trauerfeier in der Alexander-Newski-Kathedrale vor. Papst Franziskus sandte am 15. März einen Kondolenzbrief an Metropolit Joan von Varna, in dem er den Verstorbenen würdigte. Der Patriarch habe dem Evangelium und dem Dialog einen wertvollen Dienst geleistet und sei trotz seiner vielen körperlichen Leiden ein Mann der Demut und Freude geblieben. Franziskus bete, dass der Auferstandene die Herzen der Trauernden mit Trost und Frieden erfüllen möge